Wer regelmäßig die Strompreise verschiedener Anbieter vergleicht, kann viel Geld sparen. Dies gilt heute leider nicht mehr in jedem Fall. Worauf bei einem Wechsel des Stromanbieters geachtet werden sollte und wann sich ein Wechsel lohnt, zeigt der folgende Ratgeber.
Worauf muss man beim Wechsel des Stromanbieters achten?
Der Stromanbieterwechsel geht heute schnell und ist mit wenigen Klicks erledigt. Aber es sollten verschiedene Punkte beachtet werden, bevor ein neuer Anbieter beauftragt wird.
Ein wichtiger Punkt sind die Laufzeiten des Vertrages. Viele Stromtarife werden nach einem günstigen 1 Jahr ab dem 2. oder 3. Jahr vergleichsweise teuer. Dies liegt nicht unbedingt in der Verantwortung des Anbieters. Oft sind diese Änderungen dem sehr volatilen und dynamischen Strommarkt geschuldet. Das heißt, wenn Sie immer einen günstigen Stromtarif nutzen möchten, werden Sie jedes Jahr aufs Neue vergleichen und gegebenenfalls den Anbieter wechseln müssen.
Viele Stromanbieter versuchen ihre Kunden lange an sich zu binden. Dadurch und durch lange Kündigungsfristen wird ein erneuter Wechsel gegebenenfalls erheblich erschwert. Achten Sie daher darauf, dass Sie einen Vertrag wählen, für dessen Laufzeit der Anbieter eine Preisgarantie abgibt. Steigt der Strompreis während der Laufzeit der Preisgarantie, können Sie den Vertrag kündigen und zu einem anderen Anbieter wechseln. Wählen Sie, wenn möglich, Verträge mit einer kurzen Vertragslaufzeit oder einen Tarif mit einer für Sie sinnvollen Kombination aus Vertragsdauer und Preisgarantie. Wichtig, lesen Sie immer die gesamten Vertragsbedingungen, auch wenn es manchmal etwas mühevoll ist.
Wann lohnt sich heute der Wechsel des Stromanbieters?
Aktuell ist es nicht mehr so einfach wie noch vor zwei Jahren durch einen Stromanbieterwechsel Geld zu sparen. Durch die aktuell gültige Strompreisbremse ist die Antwort auf die Frage, wann sich ein Stromanbieterwechsel lohnt, noch etwas komplizierter geworden.
Als Faustregel gilt, kostet die Kilowattstunde Strom im aktuellen Vertrag oder Tarif weniger als 40 Cent, dann lohnt sich ein Wechsel in aller Regel nicht. Eine Ersparnis kann kaum erreicht werden. Kostet die Kilowattstunde Strom dagegen mehr als 40 Cent, lohnt es sich, die Preise der einzelnen Anbieter zu vergleichen. Je weiter die Strompreise die 40 Cent Marke überschreiten, umso mehr lohnt sich ein Vergleich der verschiedenen Tarife und wahrscheinlich auch ein Wechsel.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Wechsel des Stromanbieters?
Grundsätzlich beliefert jeder Stromanbieter seine Kunden auf Grundlage eines Vertrages. Und jeder Vertrag hat eine bestimmte Kündigungsfrist. Das heißt, ein möglicher Zeitpunkt zum Wechsel des Stromanbieters ist das Ende des Liefervertrages oder am Ende der Kündigungsfrist. Wer vom Grundversorger seine Region mit Strom beliefert wird, der kann mit einer deutlich kürzeren Frist von zwei Wochen den Stromanbieter wechseln. Sollte Ihr aktueller Stromanbieter die Preise erhöhen, dann haben Sie ein Sonderkündigungsrecht und können ohne Frist den Anbieter wechseln. Was viele Verbraucher nicht wissen, wenn Sie umziehen, haben Sie ebenfalls ein Sonderkündigungsrecht für ihren Stromvertrag.
So gesehen gibt es keinen besten Zeitpunkt zum Wechsel des Stromanbieters. In aller Regel müssen Kündigungsfristen beachtet werden. Zurzeit können jedoch viele Verbraucher von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, da die meisten Anbieter ihre Preise zuletzt deutlich angehoben haben. Es gilt jedoch zu beachten, dass das Sonderkündigungsrecht nicht unendlich nach einer Strompreiserhöhung gültig ist. Das Sonderkündigungsrecht gilt nur für einen Zeitraum von 4 Wochen, nach dem der Versorger die Preiserhöhung mitgeteilt hat.
Lohnt es sich, in die Grundversorgung zu wechseln?
Ein Wechsel in die Grundversorgung kann sich lohnen, muss aber nicht zwangsläufig günstig sein. Viele Jahre ist Strom vom Grundversorger deutlich teurer gewesen als Strom von alternativen Anbietern. Seit etwa einem Jahr können Verbraucher jedoch Geld sparen, wenn Sie zu einem Grundversorger für die Stromlieferung wechseln.
Grundsätzlich sollte oder kann der Wechsel in die Grundversorgung erwägt werden. Verschiedene Vergleichsportale ermöglichen es sehr schnell Strompreise zu vergleichen. Ohne Preisvergleich in einen Grundversorgertarif zu wechseln, kann allerdings sehr teuer werden. Bei zahlreichen Lieferanten werden Neukunden zunächst einmal in einer sogenannten Ersatzversorgung eingruppiert. Diese Ersatzversorgung ist erheblich teurer als die normalen Tarife bei der Grundversorgung. Meist müssen Neukunden hier drei Monate verharren und teuren Strom beziehen, ehe sie in einen normalen Tarif wechseln können. Nicht zuletzt können auch die Preise bei den Grundversorgern in Zukunft steigen. Eine sichere und dauerhaft günstige Alternative sind die Grundversorger daher nicht immer.